Kiefergelenk-Knacken: "Normal ist das nicht"

Auch wenn dies vom Volksmund, allerdings auch von manchen Zahnärzten, als normal angesehen wird: "Ein knackendes Kiefergelenk ist keineswegs normal, sondern ein Zeichen, dass etwas aus der Ordnung ist." Das Kiefergelenk ist gewissermaßen eine Kreuzung von Körper und Seele: "Bei Stressbelastung knirschen viele Menschen mit den Zähnen oder pressen sie unbewusst kraftvoll zusammen, was zu 'Ausweichmanövern' der Zähne und damit der Kiefer führt und das Gelenk unnatürlich belasten kann.
Grund für das 'Knacken' als hörbares Symptom sind Veränderungen in den räumlichen Verhältnissen im Kiefergelenk. Eine kleine Gelenkscheibe (discus articularis) ist bei der Fehlbelastung des Kiefergelenks etwas verschoben und rutscht bei angespannter Kieferposition wieder zurück an seine eigentliche Position, das ist mit einem kleinen Klick-Geräusch verbunden. Auch bei Kindern kann es zum Kiefergelenkknacken kommen, bei vorübergehendem ungleichen Wachstum von Zähnen und Kiefer."

Problematisch hingegen ist oft die Ursache des Knackens: "Neben Stress-Belastungen können auch bestimmte Zahnfehlstellungen wie zum Beispiel ein Deckbiss das fein austarierte bewegliche System des Gelenkes stören. Der natürliche Bewegungsraum des Unterkiefers ist dann z.B. nach vorne eingeengt. Kiefergelenkknacken sollte frühzeitig überprüft und je nach Ursache bzw. damit verbundener belastender Folgen auch therapiert werden.

Kiefergelenkstö­run­gen – Diagnose, Prophylaxe, Therapie

Cranio-mandibuläre Dysfunktionen (Kiefergelenkstörungen) finden in der Altersgruppe zwischen 20-30 Jahren epidemiologischer Studien zur Folge ihren Häufigkeitsgipfel.
Derartige Funktionsstörungen lassen sich vor Behandlungsbeginn diagnostizieren, treten erst während der Behandlung auf und müssen bei kieferorthopädischen Behandlungen berücksichtigt werden.

Als Hauptsymptome der cranio-mandibulären Dysfunktionen sind Muskelschmerzen, Gelenkgeräusche (Knacken, Reiben) und eine eingeschränkte Mundöffnung zu nennen.

Ziel:

  • kieferorthopädische Therapie soll Symptomfreiheit schaffen,
    dh. Schmerzzustände und Knackgeräusche werden behoben

Diagnose:

  • manuelle Funktionsanalyse
    instrumentelle Funktionsanalyse
    Röntgenuntersuchung

Prophylaxe:

  • Schienentherapie nach Indikation
    • Relaxierungsschiene
    • Stabilisierungsschiene
    • Repositionsschiene
    • Distraktionsschiene

Therapie:

  • Entlastung des Kiefergelenkes bei allen orthodontischen Zahnbewegungen nach den Prinzipien von Prof. Dr. Axel Bumann
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